Chancen in der Zukunft erkennen und nutzen – wie geht das?
Inhaltsübersicht Chancen in der Zukunft erkennen und nutzen So banal – so richtig: Die Zukunft ist gestaltbar. Und nur sie. Alles, was wir heute tun, hat ausschließlich Auswirkungen auf die Zukunft. Und doch kann Zukunft Angst machen, Anlass für (wirtschaftliche) Sorgen geben – weil sie eben nicht klar vorbestimmt ist. Weil sie (noch) – bildlich gesprochen – ein leeres weißes Blatt ist. Was im Umkehrschluss bedeutet: sie bietet Chancen und Möglichkeiten – auch für die Entwicklung von Business-Angeboten. Jeder Mensch plant ständig die eigene Zukunft, sei es das nächste Wochenende, den runden Geburtstag im Laufe des nächsten Jahres oder weit in die Zukunft gedacht: den eigenen Ruhestand. Nahezu in jedem Unternehmen beschäftigt man sich mit der Zukunft des Business. Aber entweder erscheint der Raum der Möglichkeiten zu groß und unübersichtlich oder unsere sogenannte VUCA-Welt* bremst alle Gedanken ob ihrer Unwägbarkeiten aus. Oftmals bleibt es daher bei losen Gedanken und ersten Ansätzen, die keine Überführung in strategische Handlungen finden, weil es an notwendigen Strukturen und methodischem Know-how fehlt. Aber eine Angststarre hilft nicht weiter. Business muss sich entwickeln, muss sich an sich ständig verändernde Märkte – im Sinne der Resilienz – anpassen. Große Unternehmen stecken umfangreiche Ressourcen in die Trend- und Innovationsforschung. Doch welche niedrigschwelligen Möglichkeiten gibt es für kleinere Unternehmen mit begrenzten Ressourcen, sich mit der eigenen Zukunft zu beschäftigen? Dieser Blogbeitrag gibt einige Anregungen. Zukunftsgestaltung im Unternehmen braucht Strukturen und eine fundierte Definition des aktuellen Angebotes Vorab: Ohne die Bereitstellung von personellen Ressourcen wird es nicht gehen. Und: Die Beschäftigung mit der eigenen Zukunft ist ein ständiger, agil anzulegender Prozess. Die einmalige Auseinandersetzung mit den Herausforderungen und Chancen der Zukunft bleibt letztlich der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein. Stellen Sie ein Team für den Bereich Business Development auf und geben Sie den Mitgliedern ein Zeitbudget für die Beschäftigung mit den Themen der Zukunft. Schaffen Sie die Basis: Werden Sie sich klar über Vision und Mission Ihres Unternehmens. Warum haben Sie, bzw. hat Ihr Business/Ihr Unternehmen einen Wert für die Gesellschaft und einzelne Mitglieder dieser Gesellschaft (Zielgruppen)?Definieren Sie diesen (Mehr)Wert. Nur so können Sie später beurteilen, ob dieser Wert in der Zukunft Bestand hat oder sich verändern muss und wie er sich verändern muss. Entwickeln Sie ein Gefühl dafür, welche Trends kurzfristig wirken und welche langfristig Auswirkungen auf die Gesellschaft und vor allem Ihre Märkte und Zielgruppen haben könnten. Betreiben Sie hierfür ein periodisches Trendscouting und recherchieren Sie mögliche Auswirkungen. Eine gute Orientierung bieten hierbei die vom Zukunftsinstitut Frankfurt (www.zukunftsinstitut.de) definierten Megatrends (https://www.zukunftsinstitut.de/blog-megatrends). Legen Sie sich ein methodisches Set zu, das Ihnen hilft, Ihre Rechercheergebnisse zu beurteilen, Zukunftsbilder zu entwickeln und davon Strategien abzuleiten. Das richtige Framework: von der Exploration zur Strategieentwicklung: Es gibt eine Vielzahl von Methoden, die geeignet sind, sich mit der Zukunft des eigenen Unternehmens zu beschäftigen. Im Grundsatz sollten sie alle folgendem Framework folgen: Exploration: die Sammlung und Ordnung von Informationen. Was kann sich, wird sich in Zukunft verändern? Was davon ist wirklich relevant? Was gehört zusammen? Was steckt dahinter? Zukunftsbilder: die kreative Entwicklung von vorstellbaren Szenarien. Welche Zukünfte sind denkbar? Wie fühlen sie sich an? Wie sehen sie aus? Wie bewegen sich unsere Zielgruppen in diesen Zukünften? Strategieentwicklung: die Analyse der Zukünfte und die Entwicklung eines Plans zur Zukunftssicherung des Unternehmens. Welche Zukünfte sind wahrscheinlich? Welche eher unwahrscheinlich? Welche Zukünfte sind wünschenswert? Welche Auswirkungen haben sie auf unsere (Wert)Angebote? Mit welchen Maßnahmen können wir „unser Zukunftsbild“ erreichen? Was müssen wir verhindern? In dieser Phase geht es um die Entwicklung eines Zielbildes. Wie vollzieht sich der Übergang von der Gegenwart zur im Zielbild definierten Zukunft? Welche strategischen Weichen können oder müssen wir als Unternehmen heute und morgen stellen? Am Ende des Prozesses stehen Erkenntnisse, Ziele und Maßnahmen, die die Basis einer Zukunftsstrategie bilden. Aber der Prozess ist stetig. Die Zielbilder gilt es periodisch zu überprüfen und ggf. an sich verändernde Gegebenheiten oder Einschätzungen anzupassen. Diese Methoden helfen bei der Entwicklung eines strategischen Zielbildes: Im Folgenden einige Methoden und Werkzeuge, die sich zur Erarbeitung eines Zielbildes eignen: Megatrend-Map: Die Megatrend-Map zeigt visuell die Korrelationen zwischen den 12 Megatrends und hilft dabei, diese Megatrends zu verstehen und zu beurteilen. Sie bietet eine gute Orientierung und gibt Impulse für den Research. Die Megatrend-Map wird vom Zukunftsinstitut regelmäßig aktualisiert und kann hier downgeloaded werden: https://www.zukunftsinstitut.de/zukunftsthemen/die-megatrend-map Megatrend-Canvas: Eine Canvas, mit der sich die Auswirkungen von Megatrends systematisch auf die Bereiche Wirtschaft, Markt, Organisation, Verfahren und Angebot/Produkt ableiten lassen. Die einzelnen Auswirkungen können, als Thesen formuliert, Ausgangsbasis für die weitere Arbeit sein, z. B. mit dem Future Wheel. Future Wheel: Ausgehend von Thesen, die sich aus der Recherche ergeben haben, bietet die Methode ein Werkzeug für ein visuelles Brainstorming zu möglichen Konsequenzen der Thesen. Es ist weniger eine systematische Analyse aller möglichen Zukünfte – aber super darin, unvorhergesehene Auswirkungen und ihre Zusammenhänge sichtbar zu machen. Sie liefert eine gute Basis für die Entwicklung von Szenarien. Zukunfts-Personas: Personas sind lebendige fiktive Beschreibungen von Menschen als Stellvertreter für Zielgruppen. Oftmals entstehen sie in Design-Thinking-Prozessen oder bei der Entwicklung von Marken. Sie dienen als Grundlage für die Beschreibung von Bedürfnissen und Schmerzpunkten. Spannend ist es, diese Personas in die Zukunft zu versetzen. Wie hat sich die Persona verändert? Wie kommt sie in der prognostizierten Zukunft zurecht? Haben sich ihre Bedürfnisse verändert? Benötigt sie noch Ihr Business-Angebot? Gibt es ihr weiterhin einen Mehrwert, den Sie bieten können? Future-Matrix: Einfache Möglichkeit zur Entwicklung und Beurteilung von Thesen und Auswirkungen in einer Matrix mit zwei Achsen. Jede These wird danach beurteilt, ob sie wahrscheinlich und ob sie wünschenswert ist. So entstehen vier Szenarien: wahrscheinlich und nicht wünschenswert; wahrscheinlich und wünschenswert; unwahrscheinlich und wünschenswert; unwahrscheinlich und nicht wünschenswert. Jedem Szenario lässt sich anschließend eine klare Handlung zuordnen: verhindern, zulassen, fördern und beobachten. Backcasting: Methode, um zu erkennen, welche Schritte und Maßnahmen notwendig sind, um ein Zielbild zu erreichen. Ausgangspunkt ist ein als Zielbild definiertes Szenario. Aber, wie konnte es dazu kommen? Was muss sich verändert haben? Was musste dafür machbar werden? Im Grunde genommen ist es ein Blick aus der Zukunft zurück in die Gegenwart. Es ist